Friedenskirche Kreiensen

Die Kreiensener „Friedenskirche“ steht im Zentrum des Dorfes Kreiensen mit seinen ca. 3000 Einwohnern und hat sich sicherlich zu einem Mittelpunkt religiöser sowie kultureller Angebote entwickelt. 

Sie ist 1935, als eine der wenigen, während der Nazizeit errichteten neuen Kirchenbauten in der Braunschweiger Landeskirche, eingeweiht worden. Davor existierte in Kreiensen nur eine kleine Kapelle.

Über Jahrhunderte hinweg gehörte das Dorf Kreiensen mit seiner kleinen Kapelle dem Kirchspiel Greene an und wurde von den dortigen Pastoren betreut.

Seit etwa 1850 entwickelte sich in Kreiensen eine rege Bautätigkeit. Kreiensen wurde zu dem  „Knotenpunkt“ der hannoverschen und braunschweigischen Südbahnen. Die Bevölkerung nahm rasant zu.

Der Ort Kreiensen wurde größer als der Marktflecken Greene.

1932 kam ein neuer Pastor nach Greene, Pastor Wilhelm Bosse aus Astfeld.

Er sorgte maßgeblich dafür, dass das groß gewordene Kreiensen, gemeinsam mit den Dörfern Billerbeck und Orxhausen in Kreiensen eine eigene Kirche bekommen sollte.

Die vom Architekten August Prahmann aus Braunschweig erbaute neue Kirche ersetzte die alte Kapelle, die für das aufblühende Kreiensen zu klein geworden war.

Am 22. Dezember 1935 wurde der neue Kirchenbau im Beisein des damaligen Landesbischof, Dr. Johnson, geweiht.

Die Orgel wurde von den Brüdern Dutkowski aus Braunschweig gebaut.

Die heutige Kirche stellt ein Stück förderungswürdiges Kulturgut dar. In den 60iger und 90iger Jahren ist die Kirche im Rahmen von Sanierungen im Innenbereich neu gestaltet worden. Der gesamte Chorraum mit dem Altarbereich bekam eine Umgestaltung.

Der Altar, die Kanzel und das Taufbecken sind beeindruckend gestaltete Holzkunstwerke des Fredelsloher Künstlers Manfred Krauss-Schelle. Ursprünglich waren sie für eine Kirche im Westfälischen gedacht. Der dortige Kirchenvorstand konnte sich für die Kunstwerke jedoch nicht erwärmen. So griffen die Kreienser die Gelegenheit und holten sie in die Kreienser Kirche.

Sicherlich ist ein Altarbereich in dieser Form einzigartig und gibt der Kirche eine wohlige und einladende Atmosphäre.

Das Kirchenschiff eignet sich aufgrund seiner Akustik hervorragend für Konzerte und wird auch immer wieder dafür genutzt.

Als „Museumsstück“ ist die alte Glocke der ehemaligen Kapelle in Chorbereich aufgestellt worden. Sie trägt die Inschrift: „Ich tröste das Lebende, ich beweine das Tote, ich verbanne das Schädliche“.

Seit 1998 trägt die Kirche in Kreiensen den Namen „Friedenskirche“.

Im Jahre 2003 ist die abgängige, marode Orgel der 30iger Jahre von einer modernen Digitalorgel ersetzt worden, die den hervorragenden Klang einer Silbermannorgel nachempfinden lässt. Die alte Optik mit den Orgelpfeifen ist erhalten geblieben.

Als Schenkungen befinden sich in der Friedenskirche eine Gemäldekopie der Harpyienmadonna des italienischen Malers Andrea del Sarto sowie ein Gemälde des Braunschweiger Domplatzes .

Hören Sie unsere schöne Orgel

Orgelimprovisation in D-Moll von Heiko König aus Kreiensen